Dunkelgeist

Dunkelgeist - Vampirismus



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Der Vampir im historischen Aberglauben

Im Aberglauben, der vor allem in Osteuropa (Sibirien, Russland, Polen, Transsylvanien usw.) vorherrschte, im Laufe des 18. Jahrhunderts aber auch die Gebiete des heutigen Österreichs, Deutschland und andere mitteleuropäische Länder erreichte, galt der Vampir (auch "Nosferatu", "Upir" oder "Strigoi" in unterschiedlichen Sprachen) als ein blutsaugendes, teuflisches Nachtwesen, bei dem es sich um wiederauferstandene Tote gehandelt haben soll, die nachts ihren Gräbern entstiegen, um das Blut der Lebenden zu trinken und so ihre Macht stärkten. Sie sollten fähig gewesen sein ihre Gestalt zu verändern, um beispielsweise als Fledermaus, Wolf, Spinne oder Kröte auftauchen können. Teils hieß es sogar, könne sich der Vampir in Dunst auflösen und wie Nebel durch die kleinsten Ritzen gelangen.

Wo genau die Wurzeln dieses Aberglaubens zu suchen sind und wie genau er entstand, ist weitgehend unbekannt, hat jedoch viel mit der damaligen Unwissenheit der Mediziner und des gemeinen Volkes zu tun. Viele Phänomene des Sterbe- und Fäulnisprozesses, sowie bestimmte Krankheitsbilder, konnte man sich früher nicht anders als mit Vampirismus erklären. Zu den häufigsten, dem Vampirismus zugeschriebenen Merkmalen und deren Entstehung zählen:

  • Das sogenannte "Schmatzen" der Toten. Dabei handelt es sich um Fäulnisgase, die bei der bakteriellen Zersetzung der Leiche freigesetzt und durch den entstehenden Druck von Zeit zu Zeit über Mund und Nase abgegeben werden. Häufig zusammen mit Fäulnisflüssigkeit. Bei diesem Entweichen entsteht ein schmatzen-ähnliches Geräusch, welches teilweise sogar bis durch die Wände des Sarges hindurch hörbar ist.
  • Die gesunde Leibesfülle eines Toten. Die Leibesfülle entsteht ebenfalls durch diese verwesungsbedingten Fäulnisgase, die zu einer Aufblähung des Körpers führen. Dies bewirkt, dass auch schmächtige Personen nach ihrem Tod wohl genährt und kräftig erscheinen.
  • "Frisches" Blut an der Leiche. Durch das Aufblähen des Leibes und den entstehenden Druck, kann Blut aus offenen Körperstellen, zum Beispiel Wunden oder Mund und Nase austreten, das wie vermeintlich frisches Blut aussieht
  • Nachwachsende Finger- und Zehennägel. Dabei handelt es sich nur um eine optische Täuschung. Wenn sich beim Verwesen der Leiche das Fleisch von Fingern und Zehen durch Eintrocknen und Verdorren zurückzieht, erscheinen Nägel länger, so als seien sie weiter gewachsen.
  • Krankheiten, bei denen eine Abmagerung, Schlafstörungen etc. festzustellen sind. Dazu zählen neben psychischen Krankheiten zum Beispiel auch Krebs und Tumore, die den Körper quälen, ihn langsam verfallen lassen und dem betroffenen furchtbare Schmerzen, Angstzustände und Schlaflosigkeit bescheren. Krebs war damals zu Lebzeiten eines Menschen noch nicht feststellbar. Des Weiteren auch erblich bedingte Krankheiten wie der sogenannte Albinismus (genaueres dazu später) oder Anämie (krankhafte Blutarmut durch einen Gendeffekt und in dessen Folge starke Einschränkungen beim Herstellen von Blutkörperchen) und sicherlich auch Krankheiten wie AIDS.



Damals wurde auch eine Vielzahl anderer Krankheiten oder Seuchen, zum Beispiel die Pest oder die Pocken, dem Treiben von Vampiren zu geschrieben. Das Gleiche galt für Missernten oder Unwetter. Gerade die ärmere Landbevölkerung, die Krankheiten und Umwelteinflüssen machtlos ausgeliefert war, jagte die Vampire erbittert als die Überbringer von Tod und Teufel und versuchte sich so gut als möglich vor ihnen zu schützen. Als Schutz vor Vampiren schwor man vor allem auf verschiedene Symbole und Rituale. Dazu zählen:

  • Das Kreuz. Die Menschen in der damaligen Zeit waren tief im christlich-orthodoxen Glauben verwurzelt, der ihnen zu gleich Kraft gab mit den Gefahren und Widrigkeiten der Zeit fertig zu werden. Als Symbol Gottes sollte das Kreuz den Teufel und mit ihm die Vampire austreiben und fernhalten
  • Knoblauch. Sein Geschmack und Geruch sollte für Vampire unerträglich und abstoßend sein, weshalb man Türen und Fenster mit Knoblauchzöpfen behängte oder sich beispielsweise Knoblauch unter das Kopfkissen legte.
  • Spiegel. Angeblich sollten Vampire - als seelenlose "Schattenkreaturen" - kein Spiegelbild besitzen und beim Anblick eines Spiegels die Flucht ergreifen oder sogar sterben.
  • Flüsse und Wasserläufe. Häufig glaubte man, Vampire könnten Wasser, also einen Bach oder Fluss, nicht überqueren, da das Wasser zu rein sei.
  • Feuer. Vampire sollten Feuer fürchten, da es sie verbrennen und vernichten sollte. Bevor die berühmten Tötungsrituale, wie etwa das Pfählen, "erfunden" wurden, verbrannte man auch die Leichen, die man für Vampire hielt, um ihrem Treiben ein Ende zu setzen.
  • Sonnenlicht. Dies sollte die sicherste Methode sein, Vampire zu bekämpfen, denn die Sonne sollte sie zu Staub zerfallen lassen.



Vampir-Exekution

Um einen Vampir vernichten zu können, musste er erst gefunden werden. Dafür gab es mehrere Methoden: Zum Einen wurden Selbstmörder in der damaligen Zeit häufig für Vampire gehalten, zum Anderen gab es bestimmte Rituale, mit denen man versuchte Vampire zu finden. So sollte sich in jenem Grab ein "Untoter" befinden, vor dem ein männlicher Rappe (schwarzes Pferd), welches von einem Jüngling geritten wurde, drei Mal scheute. Die angeblichen Vampire wurden ausgegraben und mit mehreren Ritualen in ihr Grab gebannt. Weil das Verbrennen der Leichen zu viel Aufsehen erregte, beschränkte man sich auf weniger große Zeremonien:

  • Köpfen. Den Leichen wurden die Köpfe abgetrennt und zwischen die Beine gelegt, das sollte verhindern, dass der Untote seinen Köpf später erreichen und ihn sich wieder aufsetzen konnte.
  • Stein in den Mund legen. Dem Toten wurde ein Stein in den Mund gelegt, um das Schmatzen (siehe oben) zu verhindern.
  • Arme und Beine mit Steinen beschweren. Man legte schwere Steine auf Arme und Beine des Toten, um den Vampir bewegungsunfähig zu machen.
  • Kreuz. Oftmals wurde dem Toten ein Kreuz auf die Brust gelegt oder umgehängt. Dies sollte den bösen Geist bannen und lähmen und so sein Treiben unterbinden.
  • Pfählen. Dem Toten wurde ein angespitzter Holzpfahl in die Brust gerammt, mit dem das Herz durchstochen werden sollte. Auf diese Weise sollte der Vampir endgültig getötet werden.
  • Beilegen von Knoblauch. Auch dieses Rituale der abstoßenden "Grabbeilagen" wurde als weitere Schutzmaßnahme vor der Wiederkehr des Vampirs eingesetzt.


Meist wurden mehrere dieser Rituale verknüpft, da ein Stein im Mund allein beispielsweise nichts ausgerichtet hätte.


Woher stammen die Erkennungsmerkmale von Vampiren?

Woran man Vampire im Aberglauben angeblich erkennt, ist jedem aus Film und Fernsehen bekannt. Doch woher stammen diese Erkennungsmerkmale? Woher haben sie in den Vampir-Legenden ihren Ursprung?

Woher die langen Fangzähne (obere Eckzähne, manchmal auch die nebenstehenden Zähne des Oberkiefers und manchmal nur die Schneidezähne) kommen ist klar. Sie finden sich auch bei jeder Fledermaus, egal, ob es sich dabei um einen Vampir (Vampirfledermaus) oder eine insektenfressende Art handelt. Die Zähne dienen entweder zum Aufritzen der Haut eines Opfers, um an das Blut zu gelangen oder zum Festhalten und zerbeißen von Insekten. Der Speichel von Fledermäusen, gerade Vampirfledermäusen, kann dabei viele gefährliche Bakterien und andere Krankheitserreger enthalten, die schwerste Wundinfektionen und diese in Folge wiederum den Tod des Wirtes verursachen. Zudem enthält der Speichel der Vampirfledermäuse Stoffe, die die Blutgerinnung in der Wunde verlangsamen oder unterbinden, so dass der Vampir sich ungehindert satt trinken kann. Zudem hemmen sie auch das Schmerzempfinden an der Wundstelle. Die Mengen, die diese Tiere dabei aufnehmen, ist bedeutend gering. Das Wirtstier bemerkt es in den meisten Fällen auch dann nicht, wenn sich mehrere Vampire gleichzeitig in ihm vergreifen.
Die bleiche Haut symbolisiert den Aberglauben es handle sich bei Vampiren um auferstandene Tote. Untote. Blutsaugende Leichen, die schlechterdings menschliche Statur haben. Zu dem wirkt bleiche Haut in der Dunkelheit besonders kühl und bedrohlich, vor allem, wenn sie im (Mond-)Licht schimmert. Des weiteren soll der Vampir dann blass und auch kalthäutig sein, wenn er lange kein Blut zu sich genommen hat. Man ging also davon aus, dass Vampire entweder kein eigenes Blut bilden können und daher immer Fremdblut zu sich nehmen müssen oder aber sie haben zu wenig Eigenblut und müssen ihre Anämie (Blutarmut) mit Fremdblut bekämpfen. Fremdes Blut jedoch wird nach kurzer Zeit vom Körper abgebaut. Sie brauchen also stets Nachschub.
Vampire fürchten Knoblauch, hieß und heißt es. Damals behäntge man Fenster und Türen mit ihm oder legte ihn unter Kopfkissen und Decken, um die Blutsauger fernzuhalten. Woher stammt dieser Mythos? Ich habe dafür zwei mögliche Erklärungen, die sicherlich zusammen greifen: Zum Einen ist Knoblauch uns allen wohl bekannt für den unangenehmen Geruch, den er hinterlässt nach seinem Verzehr. Knoblauch-Mundgeruch gilt als der hartnäckigste überhaupt. Zwar riecht ungeschälter Knoblauch praktisch gar nicht, doch möglicherweise ging man davon aus, dass Vampire empfindlichere Nasen haben, bzw. allein der Anblick von Knoblauch und dessen Geschmack und Geruch den ungebetenen Gast abschrecken würden, zumal man sicherlich vermutete, dass der Geruch/Geschmack ebenfalls wie Alkohol ins Blut übergeht.
Zum anderen war Knoblauch schon damals ein altbewährtes und geschätztes Hausmittel gegen allerlei Krankheiten. Die Stoffe in der Zwiebel wirken stark antiseptisch, reinigen die Blutgefäße, bzw. beugen Gefäßverkalkung (Thrombosen) vor und haben eine entgiftende Wirkung. Manchmal wurde auch geschälter Knoblauch zur Wunddesinfektion eingesetzt. Vermutlich begründet sich der Knoblauch-Mythos darauf, dass die "Wunderzwiebel" ebenfalls gegen die Vampirkrankheit vorgehen würde. Häufig wurde viel Knoblauch gegessen, weil man glaubte, der Knoblauch im Blut würde einen vor dem Fluch des Vampirbisses bewahren. Und der Vampir, der als pest- und todbringende Kreatur galt, würde sicherlich von der entgiftenden Wirkung des Knoblauchs genauso geschädigt wie Bakterien und Keime.
Dass Vampire kein Spiegelbild besäßen und sich auch sonst in nichts spiegeln würden, zum Beispiel in einer Fensterscheibe oder Wasser, liegt im Aberglauben begründet, dass Vampire als teuflische, verdammte Untote keine Seele mehr besäßen. Da ein Spiegel auch als Sinnbild für die Seele gilt (Spiegel der Seele etc.), ist dieser Mythos logisch. Genauso, wie auch Geister und ergleichen keine Spiegelbilder besitzen. Rein physikalisch ist das natürlich völliger Humbug.
Ein weiterer Aberglaube lautet, Vampire seien nicht im Stande Flüsse oder andere Arten von Gewässern zu überqueren. Auch das ist schnell erklärt: Wasser galt als rein. Als unschuldig, als reinigend und klärend. Eine seelenlose, verfluchte Kreatur wie der Vampir, würde der Reinheit des Wasser natürlich nicht standhalten und aus diesem Grund ist er gezwungen das Gewässer großräumig zu meiden. Das Gleiche gilt für den Aberglauben mit dem Weihwasser, dessen reinigende, heilige Wirkung natürlich die normalen Wassers bei weitem übertrifft. Es sollte einem Vampir bei Hautkontakt schwerste Verbrennungen zufügen oder ihn sogar töten.
Vampire können sich in Fledermäuse und Wölfe, manchmal auch anderes Getier wie Spinnen oder Kröten verwandeln oder in Nebel auflösen. Fledermäuse galten als fliegende, nachtaktive Kreaturen, die Kopfüber in Höhlen und dunklen Verstecken schlafen, für bösartig, gefährlich und verboten, denn natürlich war wenig über sie bekannt, sicherlich kannte man aber auch schon vereinzelt die Geschichten von den blutsaugenden Exemplaren, die man beispielsweise in Afrika findet. Kein Wunder, dass man die kleinen harmlosen Tiere fürchtete. Man sagte Vampiren nach des nachts die Gestalt von Fledermäusen anzunehmen und so fliegend, klein und lautlos ihre Opfer aufsuchen zu können. Und wenn man sich wie oben bereits erwähnt erinnert, dass Fledermäuse ebenfalls sehr spitze Fangzähne besitzen, wundert es natürlich nicht. Auch der Wolf galt als gefürchtetes Tier, als Kindsräuber und scheußliche Bestie. Ihm wurde seit je her eine gewisse magische Kraft, aber auch eine Verbundenheit mit dem Teufel angedichtet und ihr nächtliches lautes Heulen, dass Wölfe übrigens nicht etwa dem Mond widmen, sondern zum Zusammenhalt der Gruppe und als eine Art zeremonieller Gesang, war weithin gefürchtet. Kein Wunder, dass auch sie dem Vampir als Verbündeter, ja manchmal gar als rechte Hand des Teufels, zugeordnet waren. Wölfe sollten die Haustiere, die Gefährten und Diener der Vampire sein und eben auch der Vampir selbst sollte fähig sein ihre Gestalt anzunehmen. Mit Spinnen und Kröten verhält es sich nicht anders. Als "hässliche" Tiere, die am Boden kriechen und sich in feuchten, dunklen Verstecken aufhalten, und nicht zuletzt aufgrund der Urangst des Menschen, betrachtete man sie als widerwärtiges, ekliges Getier und damit waren sie prädestiniert ebenfalls als "Haustiere" für die Blutsauger herzuhalten.
Das Verwandeln in Nebel, bzw. das Auflösen in Rauch passte ebenfalls zu der Angst und der Hysterie der Menschen. Man konnte Fenster und Türen verriegeln, doch wie sperrt man Rauch/Nebel aus? Er ist so dünn, dass er sich durch die kleinsten Ritzen zwängen kann und kann weder eingefangen noch entfernt werden. Worin genau sich diese Annahme begründet, ist mir jedoch unbekannt.
Warum Vampire Kreuze und Kruzifixe fürchten, erklärt sich von selbst. Als Kreaturen des Teufels waren sie selbstredend allergrößte Feinde der Kirche, doch der Macht des allmächtigen Gottes natürlich hoffnungslos erlegen. So sollte der Anblick eines Kreuzes als Zeichen Gottes oder gar die Berührung dieses heiligen Zeichens denVampir lähmen, ihm Verbrennungen zu fügen, ihn zu Tode erschrecken oder sofort in die Flucht schlagen. Sich mit Rosenkränzen und Kruzifixen zu schützen, war für die Menschen damals ein Muss.
Weniger leicht erklärt sich der Mythos man könne Vampire mit dem Pflock durch das Herz töten. Es galt als die einzig sichere Möglichkeit. Es steht außer Zweifel, dass ein Holzpflock durch das Herz ein Tier und auch einen Menschen tötet, doch weswegen es ausgerechnet ein Pflock sein sollte und nicht auch ein Messer, ein Speer, ein Schwert oder andere spitze/scharfe Gegenstände diese Macht haben sollten, ist fraglich. Womöglich war dem gar nicht so und es wurde erst in der Neuzeit so aufgefasst. Die Menschen damals, größtenteils einfache Bauern, besaßen sicherlich kaum Waffen aus Metall oder brauchbare Metallgegenstände wie Schürhaken oder ähnliches. Da war Holz natürlich die einfachste, günstigste und für die Menschen greifbarste Alternative. Es genügte ein etwas dickerer Ast, der entsprechend eingekürzt wurde und anschließend angespitzt. Diese Pfähle konnte auch jeder herstellen, während ein Messer die erfahrene Hand eines Schmieds gebraucht hätte. Ob diese Theorie der Wahrheit entspricht, kann ich nicht sagen, doch für mich ist sie logisch und nachvollziehbar, besonders wenn man bedenkt, dass die Vampir-Hysterie sich fast ausschließlich auf das einfache, arme Volk konzentriert hat, dass jederzeit um sein Leben und seine Gesundheit fürchten musste. Schließlich hatten sie kein Geld für Waffen oder Sicherheitsvorkehrungen oder teure medizinische Behandlung.
Ein weiterer Aberglaube sagte, Vampire würden Blut trinken und ihre Opfer töten, indem sie sie in den Hals beißen. Woher dieser Mythos stammt, dazu habe ich für mich selbst drei mögliche Erklärungen: Erstens ist der Hals des Menschen seine verwundbarste Stelle (wie bei fast jedem Tier) und viele Raubtiere töten ihre Beute, in dem sie ihnen in die Kehle beißen und ihnen so die Luftröhre zu drücken. Die Beute erstickt, verliert rasch das Bewusstsein. Oder sie durchtrennen ihrer Beute die Kehle. Ebenfalls ein schnelles Todesurteil. Kein Wunder, dass auch der Vampir sich diese Stelle erwählt haben soll. Sehr dünne Haut, verletzliches Gewebe und direkt darunter die Halsschlagader. Das zweitwichtigste Blutgefäß des Menschen. Auf ihr liegt ein großer Arteriendruck, durchtrennt man sie, fließt das Blut sehr schnell oder spritzt sogar heraus mit jedem Herzschlag. Zudem versorgt sie das Gehirn mit lebenswichtigem Sauerstoff. Eine Verletzung der Halsschlagader ist ohne sofortige ärztliche Behandlung auf jeden Fall tödlich und die Durchtrennung der Halsschlagader auch heute noch in den meisten Fällen ein rasches Todesurteil. Und meistens sollten Vampire ihre Opfer töten. Die typischen "Filmbisse", in denen der Vampir sein Opfer mehrmals aufsucht und von ihm trinkt, sind wohl eher nur Fiktion, andernfalls dürfte der Vampir nicht in den Hals beißen. Hinzu kommt, dass die Gefahr einer schweren, sogar tödlichen Wundinfektion sehr hoch wäre. gerade in der damaligen Zeit ließ die Wundhygiene sehr zu wünschen übrig. Alkohol, Knoblauch und Kräuterpasten, sowie Spülungen mit Wasser erreichten nur eine mangelhafte bis unzureichende Wunddesinfektion. Größere Verletzungen verliefen daher nicht selten tödlich.
Die zweite Theorie stützt sich auf die Existenz sogenannter sexueller Vampire im Aberglauben. Zum Einen der sogenannte "Sukkubus", ein weiblicher Vampir, der Männer verführt und der "Inkubbus", ein männlicher, der das weibliche Geschlecht verführt und anfällt. Beide sollten ihre Opfer vor, während oder nach dem Geschlechtsverkehr töten. Sie entstanden ungefähr gleichzeitig mit dem Aufkommen des Vampir-Aberglaubens und wurden oft als Ausrede für Ehebrüche verwendet. Gerade zur Zeit der Hexenverbrennung brachten viele Männer Frauen, mit denen sie außerehelichen Verkehr hatten auf den Scheiterhaufen, in dem sie sagten, die Frau sei ein Sukkubus und habe sie verhext und verführt. Der Inkubbus war wesentlich seltener, denn Frauen wurde es im Allgemeinen seltenst verziehen, wenn sie Ehebruch begingen. Da halfen also meist keinerlei Ausreden. Für die männliche Welt jedoch war der Aberglaube an die blutsaugenden Sex-Vampire eine willkommene Ausrede sich außerhalb ihrer Ehe zu vergnügen. Was hat das mit der Halsbeißerei zu tun? Ganz einfach: Der Hals ist eine sehr empfindliche Stelle des menschlichen Körpers. Dort sitzen viele Nervenzellen in der Haut. Kein Wunder, dass er eine sehr erogene Zone unseres Körpers darstellt. Von jemandem zärtlich auf den Hals geküsst zu werden, kann aufregender sein als ein Kuss auf den Mund und kann uns sehr schnell und stark sexuell erregen. Es verwundert ergo nicht, dass auch Inkubbus und Sukkubus sich auf den Hals fixierten und dort ihre Opfer angriffen. Während des Geschlechtsverkehrs, oder davor oder danach, würde sich das ausgesuchte Opfer in keinster Weise wehren, kommt man seinem Hals zu Nahe, sondern ihn dem Vampir sogar noch anbieten.


Wer war "Dracula"?

Er ist der wohl berühmteste Vampir, bekannt aus dem gleichnamigen Buch von Bram Stoker aus dem Jahre 1897. Stokers Roman ist nicht frei erfunden, sondern er bediente sich aus verschiedenen Quellen der Geschichte.
Da ich jedoch im Rahmen dieser Seite nicht detailliert die Hintergründe schildern möchte, lege ich für den Anfang den entsprechenden Wikipedia-Artikel ans Herz, auf dem zumindest ein Teil der historischen Ereignisse, an die der Roman "Dracula" anlehnt, erläutert: http://de.wikipedia.org/wiki/Dracula_(Roman)


Reale Vampire

Auch wenn der Vampir den meisten Menschen nur aus Film, Roman und Aberglauben bekannt ist: Vampirismus ist ein reales Phänomen, welches sich jedoch wesentlich vom historischen und modernen Volksglauben unterscheidet.
Der reale Vampir - häufig in der sich bewusst vom Aberglauben und Science-Fiktion-Vampir abhebenden Schreibweise Vampyr - ist schlechterdings ein Mensch mit etwas ungewöhnlichen Angewohnheiten und Fähigkeiten. Häufig bezeichnen sich Vampyre auch als "Schatten".

Echte Schatten entsprechen nur in ganz wenigen Punkten dem Vampir aus dem Aberglauben. Natürlich fürchten sie weder Sonnenlicht, Knoblauch noch Kreuze, haben selbstredend auch ein Spiegelbild und können nicht fliegen oder dergleichen. Und sie können sterben, wie alle anderen auch.
Aber: Die Sinne von Schatten sind feiner ausgeprägt, sie sind lärm-, schmutz-, gestank- und lichtempfindlicher, als es normale Menschen sind und sie haben viel mehr Urinstinkte und animalische Wesenszüge. Vampire sind sehr naturverbunden, haben oftmals um ein Vielfaches mehr Respekt vor einem Tier, denn vor einem Menschen. Viele fürchten auch den Menschen und leben mehr versteckt und zurückgezogen, gänzlich im Einklang mit der Natur.

Mehr zum Thema Vampyrismus, bzw. realer Vampirismus wird es in Zukunft zu lesen geben! Bitte Geduld!

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Mit freundlichen Grüssen,
Dusky DaVica
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